Donnerstag, 6. Dezember 2012

Die Financial Times Deutschland entschuldigt sich bei allen

Nur ganz kurz zwischendurch. Einige von euch haben bestimmt mitbekommen, dass die Gruner+Jahr die Zeitung "Financial Times Deutschland" einstellt. Jetzt habe ich meine Wurzeln auch noch irgendwo im Print-Bereich und forciere zurzeit die Umstellung auf digital sehr stark.
Aber gerade deshalb finde ich diese Aktion so cool und auch krass: Die komplette Redaktion der FTD verbeugt sich vor ihren Stakeholdern und entschuldigt sich für verschiedene Geschehnisse der letzten Jahre. Ein wirklich eindrucksvolles Bild, das definitiv die Runde machen sollte, um für das Thema mal wieder ein bisschen zu sensibilisieren. Und wer den Text liest, wird merken, dass Entschuldigung nur halb aufrichtig ist - richtig so:


"Liebe Gesellschafter,
dass wir so viele Millionen verbrannt haben. Entschuldigung, liebe Anzeigenkunden, dass wir so kritisch über Eure Unternehmen berichtet haben. Entschuldigung, liebe Pressesprecher, dass wir so oft Euren Formulierungsvorschlägen nicht gefolgt sind. Entschuldigung, liebe Politiker, dass wir Euch so wenig geglaubt haben. Entschuldigung, liebe Kollegen, dass wir Euch so viele Nächte und so viele Wochenenden haben durcharbeiten lassen. Entschuldigung, liebe Leser, dass dies jetzt die letzten Zeilen der FTD sind. Es tut uns leid. Wir entschuldigen uns vorbehaltlos. Aber: Wenn wir noch einmal von vorn anfangen dürften - wir würden es jederzeit wieder genauso machen. Stefan Weigel, Steffen Klusmann, Sven Clausen (im Bild, erste Reihe, von links nach rechts)"

Das Ganze ist das gleichzeitig letzte Bild des Tages.

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